Montag, 22. Dezember 2014

Ein Abend mit Max Uthoff

Am Samstagabend löste der Vater meines Freundes sein Geburtstagsgeschenk ein - zusammen mit der ganzen Familie. Ein Abend mit Max Uthoff hier in Münster, in der Aula am Aasee. Damit hatte ich gleich noch einen vollen Pack an Erinnerungen an meine Studienzeit in meinem Kopf, während ich da saß. Hauptsächlich gute! Zum Glück. 

Max Uthoff kennt man vielleicht aus "die Anstalt", einem TV-Format des ZDF, in dem es vor allem um politisches Zeitgeschehen geht. Zusammen mit Claus von Wagener und immer neuen Gastrednern bespricht er politische Streitpunkte und Entscheidungen. Und zwar kritisch! Und zum Nachdenken anregend - und doch nicht ohne die gute Mischung aus Spaß und Ernst. 
Wer sich also ein wenig mit politischen Themen - die uns ja alle etwas angehen sollten - auseinandersetzt und gern einen Perspektivwechsel hätte, was die Berichterstattung und Erklärung einzelner Begriffe angeht, der ist sicher ganz gut aufgehoben mit der Sendung "die Anstalt". 
Mit Max Uthoff's Soloprogramm verhält es sich ganz ähnlich! Es ist sehr politisch und ja, man braucht durchaus einen kleinen Grundstock an Vorwissen - oder sagen wir, man solltezumindest regelmäßig Nachrichten sehen/ hören/ lesen - um allen Witzeleien Uthoffs folgen zu können. Aber das weiß man ja vorher, wenn man sich Karten für das Programm eines Kabarettisten kauft. Und außerdem sollte man sich spätestens WENN man gerade NICHT weiß, wovon 'der da vorne' eigentlich spricht, aufmachen und 'den Stoff' dringend nachholen ;-) 
Wie dem auch sei. Es war wie erwartet ein super Abend. Uthoffs versteht es, komplizierte Sachverhalte - ob nun lang gestreckt über das Zeitgeschehen oder bestimmte Begrifflichkeiten - in wenigen Sätzen einleuchtend verständlich zu machen. Dabei schickt er das Publikum in eine Berg- und Talfahrt der Gefühle.
Und es ging mir natürlich wie jedesmal, wenn ich diesen Mann oder seinen 'Anstalts'-Kollegen sehe, ich hatte das Gefühl, wir wir werden alle schön an der Nase herumgeführt, aber eigentlich interessiert uns das gar nicht. Wir ärgern uns nicht über einseitige Berichterstattung, weil wir kaum in Erwägung ziehen, dass sie existiert. Wir hinterfragen das Auftauchen gewisser Themen zu bestimmten Zeitpunkten nicht, sondern nehmen sie als gegeben. Und eigentlich haben wir alle viel zu viel mit uns selbst zu tun, als auch noch Sachverhalte, die vielleicht uns selbst gar nicht so sehr betreffen, zu hinterfragen. 
Aber manchmal kann es so einfach sein, etwas zu hinterfragen: Die Website Nachdenkseiten liefert eine Menge Stoff zum Nachlesen, zum Hinterfragen und verstehen. Ich werde mir jetzt öfter mal die Zeit nehmen und auf dieser Seite stöbern, denn zumindest für den Wochenrückblick habe ich ganz sicher Zeit. Ist ja immer auch eine Frage des Wollens ;-)

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